Die Sache mit dem Kobalt

E-Autos brauchen Kobalt für die Akkus, ungefähr 10 bis 15kg pro Fahrzeug. Kobalt kommt zu einem großen Teil aus Minen im Kongo, wo der Rohstoff teilweise sogar mit Kinderarbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut wird.

Freunde der Elektromobilität verteidigen sich, indem sie darauf verweisen, dass auch für Verbrenner oder Smatphones Kobalt benötigt wird. Die Zahlen stehen aber in keinem Verhältnis zueinander. Der jährliche Abbau beträgt aktuell weltweit 120-140.000 Tonnen[1]. Allein durch den Anstieg der Elektromobilität wird der Bedarf ab 2026 jedes Jahr um 50- 85.000 Tonnen steigen[2]. Somit ist die E-Mobilität der entscheidende Faktor beim Kobaltabbau und wird voraussichtlich auch die Nachfrage aus den unkontrollierten Minen langfristig befördern. Der Kongo ist politisch instabil. Es sieht nicht danach aus, dass in naher Zukunft die Umstände besser werden.

BMW, Volkswagen und Daimler standen wegen des Kobalts schon bei Amnesty International in der Kritik. Zwar wollen deutsche Hersteller Kobalt aus diesen Quellen meiden, also „zertifiziertes“ einkaufen, aber was passiert dann? Dann werden eben die Chinesen, die keine Skrupel haben, das verbliebene unzertifizierte Kobalt für ihre Autos abnehmen. Der Kongo deckt immerhin ganze 40% des Weltmarkts und davon wiederum werden bis zu 20% in den kritisierten Minen gefördert[3].

Den Druck vom Kessel nehmen, würde aber der Verzicht der Subventionierung und staatlichen Förderung der E-Mobilität. Und eine Technologie, die unabhängig von Kobalt ist. Leider subventioniert die Bundesregierung aber E-Autos auf heutigem technologischen Stand und damit eben auch indirekt Kobalt aus kongolesischer Kinderarbeit. Zur Veranschaulichung: 30 Millionen E-Autos mit 90kWh Akku benötigen ungefähr 400.000 Tonnen Kobalt[4], also mehr als das Doppelte der aktuellen Förderung. Weltweit wurden 2018 70 Mio PKW hergestellt, davon ungefähr 1 Mio E-Autos.

Die staatliche Förderung der E-Mobilität muss gestoppt werden, der Umwelt, aber vor allem auch den Menschen im Kongo zuliebe, die ihre Gesundheit für das gute Gewissen der E-Autofahrer opfern.

Quellen:
[1] https://www.zeit.de/2019/23/kobalt-manganknollen-rohstoff-smartphones-elektroautos
[2] https://www.golem.de/news/rohstoffe-woher-kommt-das-kobalt-fuer-die-e-auto-akkus-1901-138809-3.html
[3] https://www.zdf.de/nachrichten/heute/batterien-fuer-e-autos-fuenf-fakten-zu-lithium-und-kobalt-100.html
[4] https://www.wiwo.de/technologie/mobilitaet/lithium-und-kobalt-nach-dramatischer-ist-die-lage-bei-kobalt/20560144-3.html
[5] https://www.cicero.de/wirtschaft/der-grube-wartet-der-tod/41788?amp
https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/demokratische-republik-kongo-vw-daimler-und-andere-konzerne-muessen